Franks 6 Monate in Kapstadt
Woche 26: 26. März - 01. April 2001

Meine letzte Woche


In den letzten Tagen heißt es, so langsam die Heimkehr vorzubereiten, letzte Fotos schießen und entwickeln, Auto verkaufen ...

Dienstag steht noch ein kultureller Höhepunkt an: Im Baxter Theater läuft Mbongeni Ngema's Musical "The Zulu". Das international erfolgreiche Musical von dem Regisseur und Author, der uns auch "Sarafina" beschert hat, handelt von der Schlacht bei Isandlwana 1879. In dieser Schlacht brachten die Truppen des Zulu-Königs Cetshwayo nach Ablauf eines inakzeptablen Ultimatums dem Britischen Empires die größte Niederlage ihrer gesamten Kolonialgeschichte bei.

Am Donnerstag fahren wir noch einmal mit einigen Leuten zum Migrant Workers Museum ins Tonwship Lwandle und lassen es uns anschließend mit einigen kalten Bier am Strand von Gordons Bay gut gehen.

Da Mama Africa ausgebucht und das Noon Gun Café geschlossen ist, verlegen wir mein Abschiedessen in African Café, was im Nachhinein betrachtet eine gute Alternative war. Es gibt hier zwar nur ein Menu zur Wahl, was ja eigentlich keine Wahl mehr ist. Dieses besteht aus 3 Gängen und umfasst insgesamt 15 verschiedene Speisen aus verschiedenen afrikanischen Ländern. Von allem kann man sich soviel nachbestellen wie man möchte. Die 95 Rand pro Essen schienen zwar zunächst etwas happig, waren es aber letztlich allemal wert.

Am Samstag kommt dann der Tag, der gerne noch einige Monate später sein könnte. Abflug nach Deutschland. Errol, Pauline und Steven bringen mich zum Flughafen und zunächst geht es nach Johannesburg. Dort geht dann erst mal nichts mehr. In der Check-In Halle herrscht ein heilloses Chaos. Die Schlangen an den Schaltern sind ewig lang, jeder Schalter ist für jeden Flug zuständig und so kommt es, dass ich, als ich endlich an der Reihe bin, erfahren muss, dass mein Flieger schon voll sei, und ich nicht mehr an Bord könne. Offensichtlich ist er überbucht worden. In dem zuständigen Büro für mein Problem wird dem Chaos aus der Schalterhalle noch eins draufgesetzt. Duzende gestrandeter Passagiere kämpfen hier verzweifelt darum, nach Hause geflogen zu werden, der einzige Drucker fällt vom Sockel und alle schlagen nur noch die Hände über dem Kopf zusammen. Von der Überbuchung meines Fluges sind noch zwei weitere Passagiere betroffen. Da einer davon ein First-Class Kunde ist, kommt überhaupt mal etwas Bewegung in die Angelegenheit. Nach 2 Stunden teilt man uns dann endlich mit, dass wir über London fliegen müssen und zwar sofort. Die Boarding Time für diese Maschine sei eigentlich schon vorbei. Na klasse, also schnell rein in den Flieger mit unseren Ersatztickets. Wann es dann von London aus weitergeht, kann uns leider keiner sagen.

Der Flug läuft dann soweit problemlos. In London hängen wir dann schließlich noch 2 Stunden rum, bis es mit einer Lufthansa-Maschine endlich nach Frankfurt geht. Dort komme ich dann endlich mit schlappen 6 Stunden Verspätung an und werde von meinen wartenden Eltern abgeholt. Zuhause dann die große Überraschung: Meine Freunde warten mit einer reich gedeckten Frühstückstafel auf mich - seit 9 Uhr. Also, dann frühstücken wir mal - um 15 Uhr. Lecker!


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